Wetter
Die Lofoten sind atemberaubend und wunderschön! Aber es gibt einen großen Haken: Nur, wenn die Sonne scheint! Denn im Grau tief hängender Wolken verlieren bei Regen und Wind auch die Lofoten ihren Reiz. Leider gibt es die Lofoten nicht mit Schönwettergarantie, weswegen ich mich hier etwas ausführlicher mit dem Thema befasse.
Ein Blick auf die Klimatabelle zeigt, dass die Lofoten mit statistisch acht Sonnenstunden am Tag im Frühling und Sommer nicht gerade mit Sonne verwöhnt sind, wenn man die Tageslänge von bis zu 24 Stunden in dieser Jahreszeit bedenkt. Im Normalfall sind die Gutwettertage in der Tat in der Minderheit. Man braucht auf den Lofoten diesbezüglich Glück. Mit dieser skeptischen Erwartungshaltung plante ich sogleich mit einem vierwöchigen Aufenthalt, um Schlechtwettertage auszugleichen. Die Schönwettertage, die ich persönlich in einem Juni bei meinem ersten Besuch erlebte, ließen sich tatsächlich an den Fingern höchstens zweier Hände abzählen. Meine Aktivitäten richteten sich zum Teil sogar nach den Schönwetterstunden. Während dieser Zeiten habe ich als oberste Priorität fast sämtliche Straßen der Lofoten abgefahren, um alle Landschaften und Orte kennenzulernen. Nachrangig waren da meine geplanten Wanderungen, um die Lofoten von oben kennenzulernen. Für diese länger dauernden Aktivitäten bei Sonnenschein blieb mir also wetterbedingt leider zu wenig Zeit. Es war schade, denn ich hätte gerne mehr gemacht bei den Dutzenden von abwechslungsreichen und zum Teil spektakulären Wanderungen, die die Lofoten ermöglichen. Dies veranlasste mich im Folgejahr die Lofoten abermals zu besuchen, um versäumte Wanderungen nachzuholen.
Also, in den ersten drei Wochen meines ersten Aufenthaltes im Juni hatte ich jeweils zwei bis höchstens drei schöne bis sogar sehr schöne Tage. An den anderen Tagen war das Wetter schlecht. Entweder war es einfach nur bedeckt oder es regnete und stürmte sogar. Für die vierte und letzte Woche sagten mir die Wetter-Apps unisono derart schlechtes Wetter voraus, dass ich sogar meinen Rückflug umbuchte und um eine Woche vorverlegte. Bei meinem zweiten Besuch, ebenfalls im Juni, hatte ich viel mehr Glück mit dem Wetter. In den ersten beiden Wochen gab es Sonnenschein satt. Es gab sogar mehrere Tage mit über zwanzig Sonnenstunden! Auch bei meinem zweiten Besuch reiste ich vorzeitig ab. Denn nach den ersten beiden Wochen hatte ich meinen Wanderplan bereits übererfüllt. Und ja, so sind die Lofoten eben, wurde für die dritte Woche mal wieder das bekannte schlechte Wetter vorausgesagt. Generell kann ich sagen, dass gutes Wetter begünstigt wird durch östliche Winde vom Land. Westliche Winde vom Meer bringen hingegen meistens schlechteres Wetter. Da ich mich bei meinem zweiten Besuch nicht mehr zu orientieren brauchte und ich auch die Landschaften auf Straßenebene bereits kannte, konnte ich mich voll aufs Wandern konzentrieren. Somit konnte ich während zweier Besuche durch viele Autofahrten und zahlreiche Wanderungen einen umfassenden Eindruck von der überwältigenden Natur der Lofoten gewinnen.
Eine Besonderheit der Lofoten im Frühjahr und Sommer ist die Mitternachtssonne. Die Tage sind dann sehr lang und man braucht sich nicht zu beeilen, um vor »Dunkelheit« unten am Berg zu sein. Denn es wird nicht dunkel. Dies ermöglicht frühmorgendliche und spätabendliche Aktivitäten, falls der Biorhythmus der inneren Uhr sie zulässt. Die obige Gegenlichtaufnahme um Mitternacht lässt zwar Schummerlicht erahnen, aber tatsächlich ist es hell, obgleich das Licht natürlich nicht mehr so intensiv ist als zur Mittagszeit.