Die Lofoten sind eine Gruppe von kleineren Inseln unmittelbar vor der norwegischen Festlandküste. Sie liegen über dem arktischen Polarkreis
auf der geografischen Breite der Stadt Narvik (ca. 68°N, Polarkreis ca. 66°N). Die Lofoten bestehen aus den Hauptinseln Austvågøy, Gimsøy,
Vestvågøy, Flakstadøy und Moskenesøy, die etwa 120 Kilometer Luftlinie ins europäische Nordmeer ragen. Sämtliche Inseln sind durchgehend über die Europastraße
E10 durch Brücken und Tunnel miteinander verbunden. Weiter draußen im Nordmeer liegen noch die zu den Lofoten gehörenden Kleinstinseln Værøy und Røst,
welche mit dem Boot erreichbar sind. Hauptort der Lofoten mit nicht mal 5.000 Einwohnern ist Svolvær auf der Insel Austvågøy. Die Straßenentfernungen auf den
Lofoten halten sich in Grenzen. Von Fiskebøl bis Svolvær, beide auf Austvågøy, sind es 33 Kilometer. Von Svolvær bis Leknes auf Vestvågøy sind es 68 Kilometer
und von Leknes bis Å am Ende der E10 auf Moskenesøy sind es 64 Kilometer, insgesamt 165 Kilometer.
Charakteristisch für die Lofoten sind die steil aus dem Wasser ragenden Berge, die relativ wenig ebene Fläche bedingen. Die Höhen der Berge reichen meistens
von einigen hundert Metern bis um die tausend Meter. Der höchste Berg der Lofoten ist der Higravstinden, der 1.146 Meter misst und sich auf der Insel
Austvågøy auf der Verwaltungsgrenze zwischen den Lofoten und den Vesterålen befindet. Die zerklüftete Berglandschaft und das viele Wasser rund um einen herum
machen die Lofoten zu einem einzigartigen und bezaubernden Wanderparadies.
Die Vesterålen sind ebenfalls eine Inselgruppe und schließen nordöstlich an die Lofoten an. Die Vesterålen bestehen aus den Hauptinseln Andøy,
Langøy und Hadseløy. Zugehörig sind ebenfalls der westliche Teil der Insel Hinnøy und der nördliche Teil von Austvågøy, welche Insel auch mit den
Lofoten geteilt wird. Die Vesterålen sind zwar etwas weniger bekannt als die Lofoten, weisen aber durch die unmittelbare Nähe eine ähnlich beeindruckende
Landschaft auf. Der mit 1.262 Metern höchste Berg auf den Vesterålen ist der Møysalen auf der Insel Hinnøy im gleichnamigen Nationalpark.
Die Karte der Lofoten zeigt die zugehörigen Inseln und die Wanderungen, die ich dort gemacht habe. Über das seitlich ausklappbare Menü in der Karte können
die einzelnen Bereiche zwecks der Übersichtlichkeit ein- oder ausgeblendet werden.
Tourismusbüro
Marketing, Promotion und Verkauf der Lofoten als Reiseziel wurde in die »Destination Lofoten AS« privatisiert. Alle Tourismusprodukte der
Lofoten sind in dieser Firma gebündelt und Informationen darüber können hier zentral über das Internet abgefragt werden. Oder eben in den Tourismusbüros
vor Ort in Svolvær (Austvågøy), Leknes (Vestvågøy), Ramberg (Flakstadøy) und Reine (Moskenesøy).
Die unten aufgeführte Website gibt Informationen über Aktivitäten wie u.a. Wandern, Radfahren, Angeln und Museen. Sie vermittelt bei der Unterbringung
auf den Lofoten und gibt Auskunft über die Transportmöglichkeiten zu und auf den Inseln. All jährig zu Jahresanfang veröffentlicht sie den praktischen Reiseführer der Lofoten, der
kostenpflichtig online bestellt werden kann. Der Reiseführer wird auch in deutscher Sprache herausgegeben.
Die schnellste Anreise auf die Lofoten erfolgt mit dem Flugzeug. Der nächstgelegene größere Flughafen ist der von Harstad/Narvik bei Evenes (Flughafencode
»EVE«). Von hier sind es mit dem Auto 135 Kilometer bis Fiskebøl, das Eingangstor der Lofoten, siehe Abschnitt »Mobilität«.
Dieser Flughafen wird mehrmals täglich von den skandinavischen Fluglinien »SAS« und »Norwegian« von Oslo (Flughafencode »OSL«) angeflogen.
Anschlussflüge nach Oslo gibt es von mehreren deutschen Flughäfen ebenfalls täglich. Als Alternative kann man auch von Oslo nach Bodø (Flughafencode
»BOO«) fliegen, das 175 Kilometer Luftlinie südlicher liegt. Von hier kann man entweder mit der Fähre nach Svolvær übersetzen (3½
Stunden mit dem Schnellboot, ansonsten 6 Stunden) oder mit einem weiteren Flug nach Svolvær rüberfliegen (½ Stunde). Die Variante »Bodø«
erschien mir jedoch so oder so unpraktisch.
Zur Fortbewegung auf den Lofoten ist ein Auto unerlässlich, weswegen ich für die gesamte Reisedauer einen Mietwagen ab Flughafen Evenes gebucht hatte.
Das Reisebüro, wo ich den Flug gebucht hatte, verlangte das Doppelte, von dem was ich durch eigene Recherche im Internet ermittelt hatte! Für ein Auto aus
der Polo-Klasse zahlte ich schließlich umgerechnet etwa 40 Euro pro Tag, was ich dann angemessen und vertretbar fand. Falls
man erst vor Ort auf den Lofoten ein Auto mieten möchte, kann man ab Flughafen Evenes den Überlandbus zu den Lofoten nehmen. Dieser fährt mehrmals täglich
die gesamte E10 von Narvik bis Å ab.
Wenn man einmal vor Ort auf den Lofoten ist, kann der Bus praktisch sein, wenn man nach einer Wanderung zurück zum Ausgangspunkt fahren möchte. Auf der
besagten E10 verkehren diverse weitere Buslinien und Nebenstrecken abseits der E10 werden ebenfalls, wenn auch spärlich, bedient. Sämtliche Fahrpläne der
Busse und einiger Fähren befinden sich auf der Internetpräsenz von »Reis Nordland«, wobei Nordland jene norwegische Provinz ist, zu der die Lofoten gehören.
Der Service wird ebenfalls als kostenlose App fürs Handy angeboten. Informationen über die Fähren zu den Inseln Værøy und Røst befinden sich auf den
Internetseiten von »Torghatten Nord«.
Da ich zum Thema »Unterbringung« ausführlicher berichten möchte, habe ich dem an anderer Stelle in diesem Reisebericht eine eigene Seite gewidmet. Dort geht es dann um Hotels, Hütten und Campingplätze.
Beim Reiseführer ging es mir darum, einen zu finden, der sich ausschließlich auf mein Reiseziel Lofoten beschränkt und nicht etwa generell auf Norwegen.
Dadurch versprach ich mir maximale Information. Und ich wurde fündig. In der »Edition Elch«, spezialisiert auf Reiseführer für Skandinavien,
gibt es einen Reiseführer mit dem schlichten Namen »Lofoten«.
Die Autoren Michael Möbius und Annette Ster leiten mit Geologie, Klima, Flora, Fauna und Geschichte ein. Des Weiteren werden die Phänomene der
Mitternachtssonne, Polarnacht und Polarlichter beschrieben. Im praktischen Teil geht es um die Reisevorbereitung, Anreise, Touristeninformation,
Transport, Unterkunft, Essen und Trinken. Auf den weiteren Seiten werden zwölf Inselrouten mit dem Auto, sowie zwanzig Wanderungen beschrieben.
Insgesamt ein guter Reiseführer, der einen umfassenden Eindruck über die möglichen touristischen Aktivitäten auf den Lofoten vermittelt.
Vorschläge über mögliche Wanderungen, die lohnenswert oder interessant sein könnten, bietet ein Wanderführer. Steckbrief und Beschreibung der Wanderung,
sowie die Umgebungskärtchen sind im Wanderführer vom »Bergverlag Rother« am detailliertesten. Sechzig Wanderungen werden beschrieben, davon
42 auf den Lofoten und 18 auf den Vesterålen. Zuvor widmet der Wanderführer noch einige Seiten allgemeiner Hinweise, wie Anforderungen, Karten, Jedermannsrecht,
Hütten, Klima und Wetter. Gefolgt von einigen nützlichen Hinweisen bezüglich Anreise, Einkaufsmöglichkeiten, Unterbringung, usw., ähnlich wie in einem Reiseführer.
Optisch sehr ansprechend ist der Wanderführer aus dem »Thomas Kettler Verlag«. Er zeigt fünfzig Aktivitäten auf, wovon die allermeisten
Wanderungen sind, sowie einige wenige Rad-, Paddel- und Skitouren. Viele gelungene große Fotos aktivieren die Lust auf die Lofoten. Die Aktivitäten sind
je nach Insel eindeutig gruppiert. Jede Insel leitet mit einer Beschreibung ein, gefolgt von einer steckbrieflichen Auflistung der Inseltipps bezüglich Essen
und Trinken, Übernachtungsmöglichkeiten, Museen, usw.
WanderführerLofoten und VesterålenAndrea und Tobias Kostial232 Seiten60 Wanderungen, 60 KartenEUR 14,90Bergverlag RotherEntdecke die LofotenKristin Folsland Olsen240 Seiten50 Outdoor-HighlightsEUR 24,90Thomas Kettler Verlag
Wanderkarten
Die detailliertesten Wanderkarten gibt es im Maßstab 1:50000 aus dem Kartenverlag »Nordeca«. Die Lofoten werden durch drei Karten
abgedeckt. Alle Straßen und Nebenstraßen sind eingezeichnet, sowie diverse Wanderwege. Höhenlinien im Abstand von 20 Metern geben detailliert
Auskunft über das Gelände. Hilfreich sind die Markierungen für Übernachtungsmöglichkeiten wie Hotels, Campinghütten und Rorbuer. Des Weiteren
gibt es Markierungen für Aussichtspunkte und Park- und Picknickplätze. Die Rückseite vermittelt Wissenswertes aus der Region in Norwegisch,
Englisch und Deutsch. Die Karten sind als Orientierung gut geeignet. Für die Wanderungen selbst sind die Umgebungskärtchen im oben genannten
Wanderführer besser geeignet.
Auf den Lofoten nutzte ich ein GPS-Gerät, um während meiner Wanderungen die Positionsdaten aufzuzeichnen. Die entsprechenden GPX-Dateien biete ich
auf den Seiten der Wanderungen zum Herunterladen und zur weiteren Verwendung in einer geeigneten App an.
Dank des warmen Golfstroms sind die klimatischen Bedingungen auf den Lofoten nicht so extrem, als man aufgrund deren Lage über dem arktischen Polarkreis
vermuten würde. Also ein eher mildes ozeanisches Klima. Die tiefsten Temperaturen befinden sich durchschnittlich um den Gefrierpunkt in den Wintermonaten
Januar und Februar. Die wärmsten Monate sind der Juli und der August, mit Maxima so um die zwanzig Grad. Ausreißer nach unten im Winter und nach
oben im Sommer können durchaus vorkommen. Der geringste Niederschlag und die meisten Sonnenstunden können in den Monaten Mai und Juni erwartet werden.
Damit ergeben sich die Monate Mai bis August als beste Wanderzeit. Im Mai kann allerdings noch viel Schnee auf den Bergen liegen. Da ich zum Thema »Wetter«
noch mehr aus persönlicher Erfahrung berichten möchte, habe ich dem an anderer Stelle in diesem Reisebericht eine eigene Seite gewidmet.
Außerdem profitiert man in dieser sogenannten besten Jahreszeit von der Mitternachtssonne. Bedingt durch die Schrägstellung der Erdachse kommt es für die Lofoten,
die ja über dem arktischen Polarkreis liegen, etwa zwischen Ende Mai und Mitte Juli zum Phänomen der Mitternachtssonne. Die Sonne verschwindet dann
»nachts« nicht oder kaum unter dem Horizont. Es ist dann also rund um die Uhr hell, was »nächtliche« Wanderungen bei besonderen
Licht- und Gefühlsempfindungen ermöglicht. Dafür geht auf den Lofoten etwa von Anfang Dezember bis Anfang Januar die Sonne nicht oder kaum mehr auf. Man
spricht dann von der Polarnacht. Die dunklen Monate sind auch jene, die, je nach Sonnenaktivität, die faszinierenden Polarlichter (wissenschaftlich
»Aurora Borealis« genannt) entstehen lassen.
Für den Gebrauch vor Ort kann ich die App von »Yr« sehr empfehlen. »Yr« ist der anerkannte norwegische Wetterservice in
Zusammenarbeit mit dem »Meteorologisk Institutt« und dem »NRK«. Dieser liefert präzise Wettervorhersagen bis auf die Stunde genau für
viele Orte der Lofoten.