Unterbringung
Ich hatte mich für feste Unterkünfte entschieden und mir vorgenommen, diese aus Gründen der Flexibilität vor Ort zu buchen. Allerdings wollte ich mich nicht direkt nach der Landung in Evenes sorgen müssen, wo ich denn die nächsten Tage unterkäme. Somit hatte ich die erste Woche von zu Hause aus gebucht. Bei meinem ersten Besuch der Lofoten landete ich spät in Evenes und brauchte ich eine Behelfsübernachtung in Flughafennähe. Vom Flughafen waren es nur 17 Kilometer in nördlicher Richtung zum »Tjeldsundbrua« Campingplatz in der Gemeinde Evenskjer. Dort übernachtete ich in einem Container, ohne Mahlzeiten und ohne Bettwäsche. Eine Behelfsübernachtung eben. Alternativ empfehle ich das günstige und gute »Brygga Hotel« in Lødingen, das 70 Kilometer vom Flughafen entfernt auf der Strecke in Richtung Lofoten gelegen ist. Dieses Hotel hatte ich behelfsmäßig auf der Rückreise besucht. Am nächsten Tag hatte ich genügend Zeit, um westwärts auf die Lofoten nach Svolvær zu fahren. Das günstigste verfügbare Hotel, das ich einen Monat vor meiner Abreise im Internet fand, war das »Fast Hotel«. Es ist ein zentral gelegenes Automatikhotel. Keine Rezeption, kein Personal, keine Mahlzeiten. Zugänge funktionieren über Codes. Hier hatte ich zwar einen guten Komfort, gutes WLAN und meine Ruhe, aber ein Schnäppchen war dieses Hotel nicht.
Für die restliche Verweildauer auf den Lofoten organisierte ich die Unterbringung vor Ort, je nach Wetterlage und Fortschritt meiner Aktivitäten. Teilweise buchte ich eine Unterkunft wenige Tage vorher im Internet, oder ich fuhr persönlich an der Unterkunft vorbei, um zu fragen, ob noch was frei wäre. Diese Strategie erwies sich im Vergleich zu Reservierungen vor dem Urlaub als goldrichtig. Denn das wechselhafte Wetter wirft garantiert jede Langfristplanung über den Haufen. Außerdem wurde ich im Juni trotz einer solchen kurzfristigen Planung nirgends wegen voll belegter Unterkünfte abgewiesen. In den Monaten Juli und August der Hochsaison könnte es jedoch diesbezüglich anders sein.
Auf den Lofoten gibt es nur wenig Hotels. Dafür gibt es umso mehr Rorbu- oder Sjøhus-Anlagen. Dies sind für touristische Zwecke umgebaute ehemalige Fischerbehausungen, oder eben auch Neubauten in deren landestypischen architektonischen Stil. Sie sind mal größer, mal kleiner; mal haben sie mehr, mal weniger Platz. Gemeinsam haben sie alle eine Küchenzeile mit Spüle, Kochplatte und Kühlschrank zur Selbstverpflegung und Geschirr ist oft auch vorhanden. Meistens ist auch Bettwäsche inklusive. Ansonsten empfiehlt es sich, einen Schlafsack vorsorglich mitzubringen. Des Weiteren bieten auch recht viele Campingplätze Hütten an, die eine gleiche Ausstattung haben.
Wer komplett unabhängig und flexibel sein möchte, der benutze seinen eigenen oder gemieteten Camper bzw. Wohnmobil. Das Auto mit separatem Zelt geht natürlich auch, aber nachdem das Wetter selbst im Frühling und Sommer (zeitweise) äußerst unangenehm sein kann, rate ich aus eigener Beobachtung lieber davon ab. Wohnmobile sind auf den Lofoten sehr beliebt und man sieht sie überall stehen und fahren. Kein Wunder, denn es gibt auf den Lofoten wirklich viele Campingplätze mit entsprechender Infrastruktur. Darüber hinaus erlaubt das sogenannte »Allemannsretten« fast überall das Wildcampen, allerdings dann ohne Sanitär und Strom, usw. Ich habe diese Option zwar nicht recherchiert, aber aus Kostengründen und Gründen der genannten Flexibilität könnte diese Art der Unterbringung sich rentieren.